Bohdan St. Winiarski

Jurist

* 27. April 1884 Bohdanowo

† 4. Dezember 1969 Posen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 46/1968

vom 4. November 1968

Wirken

Bohdan Stefan Winiarski wurde am 27. April 1884 in Bohdanowo in der Provinz Lomza (heute Distrikt Bialystok) geboren. Unter seinen Vorfahren befanden sich Beamte und niederer Landadel. W.s Vater war Forstbeamter. Nach dem Gymnasium in Lomza besuchte W. die Universitäten Warschau, Krakau, Paris und Heidelberg, um die Rechte, vor allem russisches und französisches Verfassungsrecht zu studieren und 1910 zum Dr. jur. zu promovieren.

Nachdem W. von 1911-14 an der Polnischen Schule für Politische Wissenschaften in Krakau gelehrt hatte, wurde er in die russische Armee einberufen, in der er von 1915-17 gedient hat. Ab 1917 amtierte er als Sekretär der Rechtsabteilung des polnischen Nationalkomitees in Paris und war dann nach Gründung Polens Rechtsberater der polnischen Delegation bei der Pariser Friedenskonferenz 1919-20.

In den Nachkriegsjahren gehörte W. vielen polnischen Delegationen bei den wichtigsten internationalen Konferenzen an und wurde dabei besonders mit der Arbeit beim Völkerbund vertraut, zu dessen drei ersten Versammlungen (20, 21 und 22) er delegiert wurde. W. war Mitglied der Verkehrskommission des Völkerbunds von 1921-27, von 1924-26 gleichzeitig auch deren Vizepräsident. Außerdem arbeitete er für den Ständigen Internationalen Gerichtshof ...